Hattersheimer Stadtanzeiger vom 12.08.2010
Frankfurter Rundschau › Rhein-Main › Main-Taunus 12.08.2010
Der Okrifteler Computerhändler Daniel Falz kennt sich nicht nur
mit Bits und Bytes aus - in seiner Freizeit hegt er exotische
Pflanzen
Daniel Falz pflegt in seinem Garten in Okriftel exotische und seltene Pflanzen
Foto: Renate Hoyer
Von einem Feigenkaktus hat Daniel Falz im Sizilien-Urlaub zwei Blätter abgebrochen und in den Koffer gepackt.
Inzwischen füllt die Pflanze mit den haarfeinen Stacheln schon mehrere Blumentöpfe: „Eine echte Plage“, sagt der
Hobby-Gärtner. Kaum ein Quadratzentimeter in seinem kleinen Garten in der Okrifteler Langgasse, auf dem sich nicht
ein exotisches Gewächs breit gemacht hat. Die Kiwi-Pflanzen sind bis zum Balkongeländer hinauf geklettert, darunter
drängeln sich Feigenbäume, die Früchte in drei Farben liefern: rote, grüne und rot-grüne. In einem übergroßen
Blumentopf steht ein Mandarinenbaum, fast schon drei Meter hoch und gespickt mit Früchten. Noch sind sie klein und
grün, aber Falz freut sich schon auf die Ernte: „Das gibt bestimmt ein bis zwei Zentner.“ Satt essen wird er sich in
diesem Jahr wohl auch an Sharon-Früchten. Diese Zuchtform der Kaki stammt aus Israel, trägt aber auch in Okriftel
üppig. „Ich habe nicht nur einen grünen Daumen“, sagt Computerhändler Falz und schmunzelt: „Bei mir sind alle zehn
Finger grün.“ Sein artenreicher Garten ist hinter dem Haus verborgen, in dem er seinen Laden hat und wohnt. Die
geschützte Lage gehöre zum Erfolgsrezept, außerdem das eisenhaltige Wasser, dass er aus einem acht Meter tiefen
Brunnen fördert. Aus vielen Dosen und Eimerchen mit Dünger sucht Falz zudem für jede Pflanze das passende
Wachstumsmittel heraus. Bei der Maracuja hat es gewirkt. Mit zwei, drei mickrigen Blättchen habe er die Pflanze vor
zwei Monaten über das Internet gekauft. Inzwischen ist die Ranke an die zwei Meter hoch geschossen: „Ich hätte
nicht gedacht, dass die so abgeht“, kommentiert Falz.
Heizdraht zum Überwintern
Zitronen, Limetten, Orangen und Mangos gehören auch zu dem Obst, das er kultiviert. Hinzu kommen allerlei Bananen-
Stauden, die ihn mit farbenfrohen Blüten erfreuen, manche davon bis zu einem Meter groß. Einige seien sogar
winterhart, erzählt er. Die Faserbananen lässt er bei Frost im Beet stehen, „dann werden sie Matsche“. Aber wenn
man den Stumpf, der übrig bleibt, mit einen Eimer abdeckt, schlage die Staude im Frühjahr wieder aus. Etwas
aufwendiger sei es, die große Fächerpalme durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Falz wickelt daher einen Heizdraht
um ihren Stamm, „dann kann sie ruhig draußen bleiben“. Für Farbe sorgen blühende Engelstrompeten und auch allerlei
Gewürze hegt der 50-jährige Hobby-Gärtner. Wasabi, auch japanischer Meerrettich, genannt, dessen Blätter auf der
Zunge brennen. Currykraut, das stark duftet, wenn man es zwischen den Fingern verreibt. Pfeffersträucher wachsen
neben Kaffee und auch Melisse baut Falz an. Natürlich nicht nur Zitronenmelisse, sondern auch Sorten mit Schoko-
oder Erdbeeraroma.
Höchster Kreisblatt vom 19.12.2011